Anlässlich des bundesweiten MBE-Aktionstag („Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“) am 20. September 2018 ruft das DRK Hessen als einer der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege die hessische Landesregierung und Vertreter des hessischen Landtages dazu auf, sich für eine bedarfsgerechte Förderung der Migrationsberatungsstellen einzusetzen. Auch die Migrationsberatungsstelle des DRK Kreisverbandes Bergstraße e.V. beteiligt sich an dieser Aktion.

Mehr als dreimal so viele Beratungen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege empfiehlt einen Stellenschlüssel von 1:150. Das heißt ein Sozialarbeiter berät 150 Migranten im Case Management. In 2016 wurden durch eine Vollzeitstelle 484 Personen beraten. „Die tatsächlichen Beratungen betragen mehr als das Dreifache. Der Bedarf an Beratung kann bei Weitem nicht gedeckt werden. Wir als DRK Hessen fordern aus diesem Grund die Schließung der quantitativen und qualitativen Beratungs- und Förderlücken“, so Norbert Södler - Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen e.V. und fordert: „Es muss eine flächendeckende und ausnahmslose Unterstützung und Beratung aller zugewanderten und geflüchteten Menschen ermöglicht werden.“

Hessenweit beraten zehn DRK-Kreisverbände sowie der DRK Landesverband Hessen e.V. Migrantinnen und Migranten zu Themen wie Deutsch lernen, Schule, Beruf, Kinderbetreuung, Kommunikation mit Behörden, Suche nach bezahlbarem Wohnraum usw. Das Angebot soll den sprachlichen, beruflichen und sozialen Integrationsprozess unterstützen und gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.

Finanzmittel trotz Erhöhung nicht ausreichend

Das bundesgeförderte Beratungsangebot „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) ist Bestandteil des Integrationsangebotes des Bundes und bietet seit 2005 Anlauf- und Beratungsstellen für Menschen mit Migrationshintergrund in ganz Deutschland. Die Freie Wohlfahrtspflege sowie der Bund der Vertriebenen (BdV) sind Träger der MBE und leisten die Beratung vor Ort.

Obwohl die Finanzmittel des Bundes für die MBE von 27 Millionen Euro in 2014 auf 52 Millionen Euro im Jahr 2018 erhöht wurden, sind die Beratungsstellen aufgrund der gestiegenen Nachfrage weiterhin stark überlastet.

Information

Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) wird neben dem DRK Kreisverband Bergstraße e.V. in zehn weiteren Kreisverbänden in Hessen angeboten. Die Beratungen finden regelmäßig in der DRK Begegnungsstätte in Heppenheim statt, außerdem auf Nachfrage im DRK Kinder- und Jugendzentrum in Mörlenbach. Zur Unterstützung bei der Wohnungssuche, hat das DRK Bergstraße Anfang dieses Jahres eine Broschüre zum Thema „Rund ums Wohnen“ veröffentlicht.

Weitere Informationen zur Migrationsberatung im DRK Kreisverband Bergstraße e.V. erhalten Sie bei Frau Gaby Schüßler, Telefon: 06252 689174 oder > hier <.